Bei Familie W. in Oberösterreich war über Jahre hindurch Schimmel an den Außenecken des Schlafzimmers entstanden. Zahlreiche Maßnahmen führten nur zu kurzen Erfolgen. Der Schimmel wurde mit Schimmelentferner gereinigt und mit Chlor vernichtet. Wenige Wochen später begann alles wieder von vorne. Die Bestandsaufnahme in der kalten Jahreszeit offenbarte einen Temperaturunterschied von 3-4°C zwischen der Ecke und den Wandflächen. Dieser entstand trotz 8cm Dämmung durch die so genannte "geometrische Wärmebrücke". Die Ecke hat wie die Kühlrippe eines Motors eine größere Außenfläche als Innenfläche und kann daher deutlich mehr Energie abgeben als auf der normalen Wandfläche. Da die Feuchtespeicherkapazität von Wänden und Decken durch Dispersionsfarben stark eingeschränkt war stieg die Luftfeuchte in der Nacht immer weiter an und kondensierte an den kälteren Stellen. Dieses Kondensat war die Lebensgrundlage für den Schimmel.
Da eine große Sanierung nicht in Frage kam entschloss sich die Familie zu einem Versuch. Um die Feuchte im Laufe der Nacht zu puffern wurden Decken und Wänden mit ca. 3mm Raumklimaspachtel beschichtet. Der darin enthaltene Ton sollte die Feuchte in der Nacht aufnehmen sodass der Taupunkt in den Ecken nicht unterschritten wird. Nach einem Jahr kann man sagen- Versuch geglückt! Es gibt keine Anzeichen mehr für Schimmel und das ganz ohne schädliche Chemie.